So expandieren Sie von DACH in die USA: Die 9 besten Strategien
So expandieren Sie von DACH in die USA: Die 9 besten Strategien:
Durch die zunehmend angespannte Wirtschaftslage in Deutschland erwägen mehr Unternehmen, ihren Kundenstamm in zusätzlichen Regionen zu erweitern.
Doch eine Expansion ist viel komplexer, als es scheint, und das bloße Kopieren und Übersetzen Ihrer bestehenden Playbooks in eine neue Region reicht nicht aus. Die GTM-Strategien, die in DACH für Sie funktioniert haben, kommen bei der Kundenbasis in den USA möglicherweise nicht gut an.
Stattdessen ist es entscheidend, eine Geschäftsstrategie und einen GTM-Plan zu entwickeln, die den kulturellen, verhaltensmäßigen und regulatorischen Unterschieden in den USA gerecht werden.
Das bedeutet, dass Sie noch einmal ganz von vorne beginnen müssen, um zu verstehen, wie Ihre Kunden und potenziellen Kunden auf dem US-Markt agieren und wie sich diese Unterschiede auf Ihr Wertversprechen, Ihre Botschaften und Ihren ICP auswirken können.
Lesen Sie weiter, um zu erfahren, was unsere GTM-Expertinnen und -Experten bei Cognism dazu sagen.
Erkennen des richtigen Zeitpunkts für eine Expansion
Bevor Sie über eine Expansion in die USA nachdenken, sollten Sie einen Schritt zurückgehen und beurteilen, ob auf dem Markt ausreichend Nachfrage besteht, um ein nachhaltiges Wachstum Ihres Unternehmens zu erzielen.
Bei der Expansion in eine Region ist die Durchführung einer Wettbewerbsanalyse von entscheidender Bedeutung.
Wie viele Konkurrenten in der Zielregion gibt es bereits und wie gut sind diese aufgestellt?
Darüber hinaus ist ein guter Indikator dafür, dass sich eine Expansion in die Region lohnt, die Anzahl der eingehenden Demo-Anfragen aus dieser Region:
Ist diese hoch, dann deutet das auf eine gewissen Nachfrage hin und darauf, dass Nutzer mit der Konkurrenz nicht vollends zufrieden sind.
Hier lohnt sich auch ein Blick auf gängige Bewertungsplattformen wie G2. Dort finden sich Hinweise darauf, mit welchen konkreten Punkten die Anwender nicht zufrieden sind.
Von Zuverlässigkeit über Funktionalität bis hin zu Integrationsmöglichkeiten der Tools gibt es hier möglicherweise Punkte, an denen Sie als neuer Anbieter in der Region anknüpfen und sich als die bessere Alternative positionieren können.
Verstehen Sie die kulturellen Nuancen
Sie haben sich also für eine Expansion in die US-Region entschieden. Großartig! Wo sollten Sie nun beginnen?
Wenn Sie in eine neue Region eintreten, ist es wichtig zu verstehen, wie sich die Kunden in dieser Region verhalten. Das bedeutet, dass Sie alle kulturellen Unterschiede und Nuancen verstehen und Ihre GTM-Strategie auf diese Unterschiede abstimmen müssen.
Ein nicht zu unterschätzender Unterschied ist der Grad der Formalität bei der Ansprache zum Vertrauensaufbau.
Professionalität und Höflichkeit sind wichtig, jedoch gibt es feine Unterschiede bei der Art der Kommunikation.
Nicole Peters, Marketingleiterin DACH und Frankreich bei Cognism, erklärte:
„Ihr erster Kontaktpunkt in den USA ist weniger formell, als man es aus der DACH-Region gewohnt ist.“
„In den USA würde ich mich melden mit: ‚Hey, hier ist Nicole von Cognism‘. Was in der DACH-Region viel zu vertraulich bei einer ersten Kontaktaufnahme wäre, wäre in den USA hingegen freundlich und vertrauenerweckend.“
Das bestätigt auch Frida Ottosson, Vizepräsidentin für US-Vertrieb bei Cognism:
„In den USA können Sie jeden anrufen und es super locker angehen, indem Sie mit ‚Hey, how is it going?‘ als Einstieg ins Kaltakquise-Gespräch beginnen.“
„Mit dieser Art von entspanntem Jargon wollen die Leute in den USA angesprochen werden. Sie wollen angesprochen werden, als ob man sie bereits kennt.“
Nicht nur der Gesprächseinstieg ist ein anderer, auch inhaltlich wird ein Kaltakquisegespräch anders aufgebaut sein.
Denn der typische Sales Cycle in den USA unterscheidet sich von dem in DACH.
In DACH steht im Vordergrund, zunächst Vertrauen und einen soliden und loyalen Kundenstamm aufzubauen. Sie müssen intensivere Überzeugungsleistung erbringen.
Verkäufe in den USA hingegen gehen schneller über die Bühne, die Verkaufszyklen sind damit kürzer.
Der Fokus des Gesprächs ist hier also eher ein anderer.
In den USA hingegen punkten Sie als Anbieter einer schnellen Lösung, ergo kommt ein Sales Rep im Cold Call auch schneller auf den Punkt.
Jonathon Ilett , VP of Global Sales bei Cognism, sagte:
„In den USA geht man viel direkter zur Sache und in Verkaufsgesprächen wird weniger um den heißen Brei herumgeredet. Denn in den USA sind Unternehmen viel lieber bereit, Geld für Software auszugeben, um höhere Gewinne zu erzielen.“
2. Den Entscheidungsprozess verstehen
In DACH ist es üblich, dass Unternehmen bei ihrem Entscheidungsprozess tendenziell sehr gründlich vorgehen.
In den USA hingegen ist es viel einfacher, ein Budget für neue Tools und Produkte zu finden.
Das bedeutet, dass der interne Prozess auf Kundenseite schneller zu einer Kaufentscheidung führen wird.
Verschwenden Sie daher keine Zeit und bieten dem Zielkunden gleich zu Beginn die Informationen, die er für die nächsten Schritte benötigt.
Zeigen Sie Ihren Mehrwert durch detaillierte Informationen, Erfahrungsberichte und auf Ihren Kunden zugeschnittene Anwendungsfälle auf.
Nutzen Sie bei Discovery Calls die bereitgestellten Informationen, um Ihre Demos an die spezifischen Anforderungen der Teilnehmer anzupassen.
Nicole sagte:
„In den USA nehmen Entscheider digitale Trends wesentlich schneller an als bei uns in DACH. In einem ersten Gespräch sind sie beigeisterungsfähiger. Umso wichtiger ist es, das zu nutzen und ihnen die Informationen zu bieten, die sie benötigen, um das Produkt intern in ihrem Team zu promoten.“
3. Verstehen Sie die unterschiedlichen Kanalpräferenzen
In den USA müssen Sie bei sämtlichen Marketing- und Vertriebsaktivitäten sicherstellen, dass diese den Datenschutz- und Regulierungsvorschriften der Region entsprechen.
Im Gegensatz zur DACH-Region gibt es in den USA keine einheitliche Regelung wie die DSGVO, sondern eine Vielzahl von branchenspezifischen Gesetzen und bundesstaatlichen Bestimmungen.
Datenschutz und Kontaktaufnahme
Kaltakquise ist in den USA weit verbreitet und in den meisten Bundesstaaten erlaubt, solange Sie die Regelungen wie die „Do-Not-Call“-Listen beachten. Wenn sich ein potenzieller Kunde in eine solche Liste eingetragen hat, ist ein telefonischer Kontakt untersagt.
Kalte E-Mails hingegen unterliegen in den USA dem CAN-SPAM Act. Dieser schreibt vor, dass jede Marketing-E-Mail die Möglichkeit bieten muss, sich abzumelden, und dass Abmeldungen respektiert werden müssen. Es ist jedoch keine vorherige Einwilligung (Opt-in) erforderlich, wie es in Deutschland der Fall ist.
Die Kontaktaufnahme über Social-Media-Plattformen wie LinkedIn ist in den USA ebenfalls gängige Praxis. Allerdings gibt es kulturelle Unterschiede in der Ansprache, die Sie berücksichtigen sollten. Während Direktnachrichten in den USA häufig kürzer und informeller gehalten sind, wird in der DACH-Region oft eine formellere Sprache erwartet.
Marketingkanäle und Plattformen
Die USA sind ein vielfältiger Markt, in dem die Wahl der richtigen Plattform entscheidend ist. LinkedIn ist die führende B2B-Plattform mit einem weitaus größeren Nutzerstamm als XING. Es ist wichtig, Ihre Präsenz auf LinkedIn auszubauen und gleichzeitig Kanäle wie Twitter, Facebook und spezialisierte Plattformen je nach Branche zu berücksichtigen.
Liam Bartholomew, VP Marketing bei Cognism, sagte:
„In manchen Ländern werden andere Suchmaschinen verwendet. Sprechen Sie also mit Ihren Kunden und finden Sie heraus, wo sie ihre Informationen und Inhalte finden und wo sie ihre Zeit innerhalb und außerhalb der Arbeit verbringen.“
Veranstaltungen und Lead-Generierung
Messen und Konferenzen sind in den USA ebenfalls eine effektive Möglichkeit, potenzielle Kunden zu erreichen und Leads zu generieren. Allerdings wird auf solchen Veranstaltungen oft ein stärkerer Fokus auf Interaktion und Netzwerkpflege gelegt. Stellen Sie sicher, dass Ihre Präsentationen und Messestände kulturell ansprechend gestaltet sind und den offenen Kommunikationsstil der USA widerspiegeln.
Beim Umgang mit Daten auf Veranstaltungen müssen Sie die Besucher nicht so stark über die Nutzung ihrer Daten informieren wie in der DACH-Region, aber Transparenz und die Einhaltung von Regeln wie dem CCPA (Kalifornien) sind ratsam, insbesondere wenn Sie Daten von Verbrauchern erfassen.
4. Verstehen Sie Ihr Wertversprechen und definieren Sie Ihren ICP
Wie Liam erklärte:
„Bei der Expansion in eine neue Region ist es wichtig, Ihr ICP von Grund auf zu entwickeln.“
„Aggressiv und schnell ohne eine klar definierte regionale Strategie vorzugehen, wird Sie nicht ans Ziel bringen.“
„Die Relevanz des ICP bei der Expansion in einen neuen Markt wird häufig unterschätzt.“
„Wenn Sie nicht wissen, an wen Sie verkaufen, dann verkaufen Sie am Ende an Unternehmen, die nicht zum Kern Ihres ICP gehören.“
Das bedeutet, dass ICP-Interviews von entscheidender Bedeutung sind. Hier sind einige Fragen, die Sie Ihrem ICP während dieser Discovery Interviews stellen sollten:
- Wo suchen Sie nach Informationen, wenn Sie ein Problem mit (fügen Sie hier das von Ihnen gelöste Problem ein) haben?
- Welche Werkzeuge verwenden Sie für x, y und z?
- Wie sieht Ihr aktueller Workflow aus?
- Welche Inhalte konsumieren Sie gerne?
- Was sind die größten Herausforderungen in Ihrer Rolle?
- Wie möchten Sie vermarktet werden?
Auf diese Weise können Sie verstehen, wie Ihr Produkt in den Arbeitsalltag Ihres neuen Kundenstamms passt und wie es für deren Lebensumstände attraktiv sein könnte.
Sie sollten auch die besonderen Pain Points Ihrer Kunden in den USA verstehen und wissen, worauf Käufer in den USA mehr Wert legen als in anderen Regionen.
Regionale Besonderheiten der USA verstehen
Bei der Expansion in die USA müssen Sie berücksichtigen, dass der Markt weniger durch zentrale Regularien wie hierzulande der DSGVO geprägt ist, sondern durch eine Vielzahl von Bestimmungen, die auf Bundesstaatsebene und branchenspezifisch geregelt sind.
Dies hatte Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir unser Produkt vermarkteten und verkauften, wie Liam erklärte:
„In den USA sind E-Mails ein sehr starker Kanal, um potenzielle Kunden zu erreichen. Im Gegensatz zur DACH-Region erfordert das CAN-SPAM Act kein Double-Opt-In, sondern nur die Möglichkeit für Empfänger, sich von zukünftigen E-Mails abzumelden. Das hat es uns ermöglicht, den E-Mail-Kanal in den USA stärker zu nutzen.“
„Außerdem sind Direktnachrichten auf LinkedIn eine gängige Praxis, die uns zusätzliche Möglichkeiten bietet, unsere Zielgruppe zu erreichen. Wir mussten jedoch darauf achten, dass die Ansprache informell genug ist, um den kulturellen Erwartungen in den USA zu entsprechen.“
Nicole ergänzte:
„Wir haben eng mit dem Vertriebsteam zusammengearbeitet, um die wichtigsten Anwendungsfälle für unser Produkt im US-Markt zu identifizieren. Uns wurde schnell klar, dass Themen wie ROI und Effizienzsteigerung stärker im Fokus stehen als in der DACH-Region, wo Compliance eine zentrale Rolle spielt.“
„Ein weiteres Learning war, dass Einwände und Fragen in den USA ganz anders sind als in der DACH-Region. Während in der DACH-Region häufig die DSGVO und Datensicherheit an erster Stelle stehen, legen potenzielle Kunden in den USA mehr Wert auf Flexibilität und schnelle Implementierung.“
Praktische Anpassungen
Stellen Sie sicher, dass Ihr Vertriebsteam auf die spezifischen Bedürfnisse und Prioritäten des US-Marktes vorbereitet ist. Dazu gehört:
- Schulung zu kulturellen Besonderheiten: Zum Beispiel, wie man effizient mit US-Kunden kommuniziert.
- Entwicklung lokaler Materialien: Präsentationen, E-Mail-Vorlagen und Pitch-Decks sollten an die Bedürfnisse und Erwartungen der US-Zielgruppe angepasst werden.
- Fokus auf Erfolgsgeschichten: US-Kunden schätzen konkrete Fallstudien und Beispiele, die zeigen, wie Ihr Produkt messbare Ergebnisse erzielt hat.
5. Überprüfen Sie Ihre Wettbewerbsposition
Es ist wichtig, Ihre Konkurrenten in den USA zu kennen und Ihre Lösung entsprechend zu positionieren.
In den USA ist der Markt normalerweise extrem überfüllt.
Der Eintritt in eine neue Region bedeutet, dass Sie auf neue Wettbewerber treffen, an die Sie vielleicht nicht gewöhnt sind. Frida erklärt:
„Wenn Sie in eine neue Region eintreten, sind Sie nicht unbedingt als Marktführer bekannt. Sie müssen sich also darauf konzentrieren, sich einen guten Ruf aufzubauen.“
„Wenn es um Ihr Verkaufsgespräch geht, bedeutet das, dass Sie oft bei Null anfangen. Ihr Hauptaugenmerk wird darauf liegen, Ihre potenziellen Kunden zu informieren, sich selbst und Ihr Produkt vorzustellen und Ihre Konkurrenten herauszufordern.“
„Das Wichtigste ist, dem Kunden zu zeigen, wie Ihr Produkt ihre Probleme löst, und ihm konkret darzulegen, wo bestehende Lösungen möglicherweise Lücken oder Schwächen haben.“
Den Wettbewerb im US-Markt verstehen
Im Gegensatz zur DACH-Region, wo Märkte wie der für Sales Intelligence weniger stark umkämpft sind, ist der Wettbewerb in den USA oft aggressiver und durch zahlreiche gut etablierte Anbieter geprägt. Nicole sagte dazu:
„Wir mussten unser Alleinstellungsmerkmal (USP) neu definieren und verstehen, wie wir uns im Vergleich zu den etablierten US-Konkurrenten positionieren können.“
„Das bedeutete, dass wir in den USA verstärkt darauf achten mussten, in unseren Marketingmaterialien nicht nur zu zeigen, wer wir sind, sondern vor allem warum wir besser sind. Es reichte nicht, unsere Vorteile zu nennen; wir mussten diese auch klar belegen, um Glaubwürdigkeit zu schaffen.“
Aufbau einer starken Wettbewerbsposition
Um erfolgreich zu sein, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
-
Marktanalyse durchführen
- Wer sind Ihre direkten und indirekten Wettbewerber im US-Markt?
- Welche Stärken und Schwächen haben diese im Vergleich zu Ihrem Produkt?
- Gibt es spezifische Kundensegmente, die von Ihrer Lösung stärker profitieren könnten als von bestehenden Angeboten?
-
Differenzierung betonen
- Entwickeln Sie eine klare Botschaft, die Ihre USPs im Vergleich zum Wettbewerb herausstellt.
- Beispiele, die messbare Vorteile Ihres Produkts zeigen, sind besonders wichtig – insbesondere Fallstudien oder Erfolgsgeschichten aus ähnlichen Branchen.
-
Auf den Markt zugeschnittene Materialien erstellen
- Ihre Marketing- und Vertriebsunterlagen sollten an die Sprache, Erwartungen und kulturellen Besonderheiten der US-Kunden angepasst werden.
- Fokussieren Sie sich auf Werte wie Effizienz, ROI und Innovation, die im US-Markt oft im Mittelpunkt stehen.
-
Kundenbildung priorisieren
- Da Ihr Produkt in den USA möglicherweise weniger bekannt ist, sollten Sie in Ihre Aufklärungsstrategie investieren.
- Veranstalten Sie Webinare, veröffentlichen Sie informative Blogbeiträge und nutzen Sie Social Media, um potenziellen Kunden den Mehrwert Ihrer Lösung nahezubringen.
-
Vertrauen aufbauen
- Bieten Sie umfassende Unterstützung, wie zum Beispiel Demo-Versionen, kostenlose Testphasen oder detaillierte FAQs, um die Hürden für eine Zusammenarbeit zu senken.
- Positive Kundenbewertungen oder Empfehlungen können Ihnen helfen, Glaubwürdigkeit zu gewinnen.
6. Erstellen Sie eine lokale Strategie und bereiten Sie den Markt vor
Wenn man in eine neue Region expandiert, ist es wichtig, eine maßgeschneiderte Marketingstrategie zu entwickeln und die Region „aufzuwärmen“. Wie Liam sagte:
„Man geht leicht davon aus, dass man den Erfolg seiner Kernregion wiederholen kann, aber das ist keine Garantie. Sie müssen Ihre Hintergrundrecherche durchführen.“
„Wir denken daran, den Markt zunächst ‚aufzuwärmen‘, um Nachfrage zu generieren, bevor wir ihn voll erschließen. Wenn Sie das nicht tun, könnte Ihre Expansion schwieriger und teurer werden.“
Dies muss über die Übersetzung Ihrer Website, Marketingmaterialien und Sales Enablement hinausgehen . Sie müssen sich die Zeit nehmen, die Schwachstellen der USA zu verstehen, damit Sie alles auf diesen neuen Markt zuschneiden können.
Lernen Sie von bisherigen Erfolgen – und passen Sie sie an
Nicole beschreibt, wie das Team beim Einstieg in die USA erste Inhalte entwickelte:
„Zu Beginn hatten wir nur wenige marktspezifische Daten, mit denen wir arbeiten konnten. Daher haben wir Inhalte genommen, die in der UK gut funktioniert haben, und sie gezielt für die US-Persona angepasst. Zusätzlich haben wir Erkenntnisse von Experten vor Ort einbezogen, um die lokale Zielgruppe besser anzusprechen.“
„Unsere Recherchen zeigten, dass unser ICP (Ideal Customer Profile) in den USA sehr aktiv auf LinkedIn ist. Deshalb haben wir einen erheblichen Teil unseres Budgets in LinkedIn-Anzeigen investiert. Dabei haben wir auf bestehende Inhalte zurückgegriffen, die in der DACH-Region erfolgreich waren, und sie für den US-Markt optimiert.“
„Sobald wir erste Daten und Feedback aus dem Markt hatten, wurde es einfacher, eine gezielte Inhaltsstrategie aufzubauen. Wir entwickelten Inhalte, die auf den Themen basierten, die für die Region relevant waren.“
Inhalte für die Top-of-the-Funnel-Phase
Da der US-Markt für viele Unternehmen stark entwickelt ist, müssen Sie sich darauf konzentrieren, sich von etablierten Anbietern abzuheben.
Regionale Besonderheiten beachten
Ein zentraler Bestandteil der Strategie war die Anpassung von Kampagnen an spezifische regionale Werte und Trends. Nicole erklärt:
„In den USA spielt Geschwindigkeit eine wichtige Rolle – time is money. Deshalb haben wir Kampagnen entwickelt, die zeigen, wie unsere Lösung die Effizienz steigert und den ROI maximiert.“
„Ein weiteres Hindernis war die große Skepsis gegenüber neuen Anbietern. Viele Unternehmen in den USA arbeiten seit Jahrzehnten mit denselben Tools und bevorzugen bekannte Lösungen. Unsere Aufgabe war es, diese Denkweise herauszufordern und zu zeigen, wie unsere Technologie Innovation und Effizienz verbindet.“
„Auch die Ansprache aktueller Themen und Trends hat uns geholfen. Beispielsweise spielt die Diskussion um Datenschutz und KI eine große Rolle in den USA. Wir haben diese Themen in unsere Inhalte integriert, um die Zielgruppe besser abzuholen.“
Aufbau einer lokalen Medien- und Kommunikationsmaschine
Um die eigene Präsenz im US-Markt zu stärken, baute das Cognism-Team eine umfassende Medienstrategie auf, bestehend aus:
- Einem Podcast: Diskussionen zu branchenspezifischen Themen mit lokalen Experten.
- Einem Newsletter: Regelmäßige Updates zu Branchentrends, Erfolgsgeschichten und Produktneuheiten.
- Blogs und Whitepapers: Inhalte, die auf die Herausforderungen und Ziele des US-Marktes eingehen.
- Webinare: Live-Events, die direkt mit potenziellen Kunden und Partnern interagieren.
- Partnerschaften mit lokalen Influencern und Organisationen: Um Glaubwürdigkeit aufzubauen und Reichweite zu generieren.
Nicole betont:
„Die Zusammenarbeit mit US-Influencern und lokalen Unternehmen hat nicht nur unsere Reichweite erhöht, sondern auch unsere Inhalte authentischer und relevanter gemacht. Dies war ein entscheidender Schritt, um im Wettbewerb hervorzustechen.“
7. Verfolgen Sie die wichtigen Kennzahlen
Nach dem Eintritt in eine neue Region ist es wichtig, die Wirksamkeit Ihrer GTM-Strategie zu bewerten und zu messen.
Auf diese Weise können Sie erkennen, was funktioniert und was möglicherweise behoben und verbessert werden muss.
Hierzu können gehören:
- Kundenakquisitionskosten.
- Customer Lifecycle.
- Länge des Verkaufszyklus.
- Demo-Buchungen.
- Website-Traffic.
- Churn Rate.
- Umsatzwachstumsrate.
- Cost per Lead.
- Monatlich und jährlich wiederkehrende Einnahmen.
8. Bleiben Sie compliant
Das regulatorische Umfeld in den USA unterscheidet sich erheblich von dem in der DACH-Region. Insbesondere Datenschutz, Arbeitsrecht und branchenspezifische Compliance erfordern eine detaillierte Prüfung, um sicherzustellen, dass Ihre Geschäftstätigkeit den Vorschriften entspricht.
Wie Liam erklärte, ist die Einhaltung lokaler Vorschriften entscheidend:
„Möglicherweise agieren Sie in der DACH-Region oder anderen Ländern auf eine Weise, die in den USA rechtlich nicht möglich ist. Es ist wichtig, dass Sie die lokalen Gesetze gründlich verstehen und einhalten, bevor Sie in den Verkauf gehen.“
Datenschutz in den USA
Im Gegensatz zur DACH-Region gibt es in den USA keine einheitliche Datenschutzregelung wie die DSGVO. Stattdessen variieren die Vorschriften je nach Bundesstaat. Einige wichtige Beispiele sind:
- California Consumer Privacy Act (CCPA): In Kalifornien gelten strenge Datenschutzregelungen, die es Verbrauchern ermöglichen, mehr Kontrolle über ihre Daten zu haben, ähnlich wie bei der DSGVO.
- Virginia Consumer Data Protection Act (VCDPA): Dieses Gesetz ist Kalifornien ähnlich, hat jedoch eigene Anforderungen und Ausnahmen.
Datenschutzvorschriften sind oft branchenabhängig. Unternehmen im Gesundheitswesen müssen beispielsweise die HIPAA-Vorgaben (Health Insurance Portability and Accountability Act) beachten, die sich auf den Schutz von Gesundheitsdaten konzentrieren.
Eine weitere wichtige Überlegung ist das Datenhosting. Während europäische Unternehmen oft sicherstellen müssen, dass Daten die EU nicht verlassen, verlangen einige US-Vorschriften die lokale Speicherung oder spezifische Schutzmaßnahmen für Daten.
Arbeitsrecht
Das Arbeitsrecht kann komplex sein und unterscheidet sich von Land zu Land oft erheblich. Liam schlug vor:
„Holen Sie sich professionellen Rat ein, bevor Sie in einem neuen Land Personal einstellen, da in einigen Regionen viel strengere Vorschriften für die Einstellung und Kündigung gelten.“
Es gibt jedoch Ausnahmen, wie Kündigungsschutzgesetze in Kalifornien oder Regelungen gegen Diskriminierung auf Bundes- und Bundesstaatsebene (z. B. Equal Employment Opportunity).
Im Vergleich zur DACH-Region gibt es in den USA oft:
- Kürzere oder keine gesetzlichen Kündigungsfristen.
- Weniger Vorschriften zu Arbeitnehmervertretungen. Gewerkschaften existieren, aber Betriebsräte wie in Deutschland sind unüblich.
- Unterschiede bei Urlaubstagen. Während Arbeitnehmer in der DACH-Region oft mindestens 20 bis 30 bezahlte Urlaubstage erhalten, gibt es in den USA keine gesetzlich vorgeschriebenen Urlaubstage.
Liam warnte:
„Bevor Sie in den USA Mitarbeiter einstellen, ist es wichtig, mit Arbeitsrechtsexperten zusammenzuarbeiten, um Fallstricke bei Verträgen und Arbeitsbedingungen zu vermeiden.“
Unternehmenssteuern und rechtliche Anforderungen
Das Steuersystem in den USA ist komplex und wird auf Bundes-, Bundesstaaten- und lokaler Ebene geregelt. Jedes Bundesland hat unterschiedliche Steuervorschriften und -sätze, einschließlich:
- Corporate Income Tax: Die Körperschaftssteuer variiert stark zwischen den Bundesstaaten. Zum Beispiel erhebt Texas keine Einkommenssteuer auf Unternehmen, während Kalifornien eine der höchsten Sätze hat.
- Sales Tax: Anders als die Mehrwertsteuer in Europa wird in den USA eine Verkaufssteuer erhoben, die je nach Bundesstaat und Stadt stark variiert.
- Federal Taxes: Unternehmen unterliegen einer einheitlichen bundesweiten Steuerregelung, aber auch hier gibt es viele branchenspezifische Ausnahmen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass bestimmte Bundesstaaten wie Kalifornien oder New York zusätzliche Vorschriften und Steuersätze haben, die den Eintritt in diese Märkte teurer und komplizierter machen können.
Expansion in die USA: Wichtige Erkenntnisse
Bei der Expansion von der DACH-Region in die USA ist es entscheidend, Ihre Go-to-Market-Strategie (GTM) an die kulturellen, verhaltensbezogenen und regulatorischen Unterschiede des US-Marktes anzupassen.
US-Kunden schätzen in der Regel einen informellen, schnellen und pragmatischen Ansatz. Sie erwarten klare, prägnante Botschaften, die den Mehrwert Ihres Produkts direkt vermitteln. Entscheidungsprozesse sind oft schneller, und eine ausgeprägte Kundenorientierung sowie ein starker Fokus auf Effizienz und Innovation sind erfolgskritisch.
Überdenken Sie Ihr Wertversprechen, Ihren idealen Kundenprofil (ICP) und Ihre Wettbewerbspositionierung, um sich an die dynamischen und oft stark fragmentierten Marktbedingungen in den USA anzupassen. Besonders wichtig ist es, die Marktsegmentierung präzise durchzuführen und Ihre Ressourcen auf die vielversprechendsten Zielgruppen zu konzentrieren.
Achten Sie schließlich darauf, die regulatorischen Anforderungen im Blick zu behalten. Auch wenn die USA im Vergleich zur DACH-Region weniger strenge Vorgaben bei Themen wie Datenschutz haben, sollten Sie sich dennoch mit den spezifischen Vorschriften, wie etwa den kalifornischen Datenschutzgesetzen (CCPA/CPRA), vertraut machen.